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Aktuelle News

Neues aus der Raumfahrt
Raumanzug der NASA
Rund zehn Jahre hat es gedauert. Aber nun sind sie da, die neuen Raumanzüge der NASA. Die Anzüge, die gegenwärtig bei Außeneinsätzen auf der ISS getragen werden sind doch inzwischen etwas in „die Jahre gekommen“. Sie wurden vor über vierzig Jahren für das Space Shuttle Programm entworfen. Und die Apollo-Anzüge, mit denen die Astronauten vor 50 Jahren auf dem Mond arbeiteten, sind echte Museumsstücke.
Die neuen Anzüge wurden speziell für das ATRTEMIS-Programm entwickelt, das heißt für die ab ca. 2025 vorgesehenen Mondlandungen. Mit ihnen können sich die Astronauten leichter bewegen, sie sind besser gegen Strahlung geschützt und das „Innenleben“ ist auf dem neuesten Stand der Technik. Noch sind sie schwarz, aber bald werden sie auch in weiß zur Verfügung stehen. Weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht gut und damit wird die Kühlung einfacher.
Sojus 23
Seit September sind die beiden Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie der NASA-Astronaut Frank Rubio auf der Internationalen Raumstation ISS. Eigentlich sollten sie im März mit der Sojus-22-Kapsel auf die Erde zurückkehren. Doch die Sojus wurde durch einen Meteoriden oder Weltraumschrott so stark beschädigt, dass ein bemannter Flug mit ihr zu gefährlich ist. Sie kommt nun ohne Passagiere zurück. Damit die drei Raumfahrer die ISS wieder verlassen können, wird am 20. Februar extra Sojus-23 unbemannt von Baikonur starten, um die Crew Sojus an der ISS abzuholen. Zurzeit befinden sich sieben Personen auf der ISS. Das ebenfalls angedockte DRAGON-Raumschiff hat aber nur Platz für vier. Mit anderen Worten: Im Falle einer größeren Havarie auf der Station fehlt für die nächsten Wochen ein „Rettungsboot“. Vorsorglich wurde aber schon mal der Sitz von Frank Rubio aus der Sojus-22 demontiert und als fünfter provisorisch mit Gurtbändern im Laderaum von DRAGON befestigt. Kommt Sojus-23 wie geplant, wird das wieder rückgängig gemacht. Eine schwierige Situation, die es in der dreißigjährigen Geschichte der ISS so bisher nicht gab.
EU Startplatz in Nordschweden
Die EU kann künftig Satelliten vom eigenen Territorium ins All schicken. Kürzlich wurde im nordschwedischen Esrange ein Startplatz eingeweiht, der den in Kourou, in Französisch-Guayana in Südamerika ergänzen soll. Der erste Satellitenstart ist für Ende 2023 geplant. Ersetzen kann Esrange den Startplatz in Südamerika allerdings nicht. Kourou ist wegen seiner Nähe zum Äquator deutlich besser dafür geeignet, schwere Lasten in äquatoriale Umlaufbahnen zu schicken. Raketen erhalten einen zusätzlichen Schwung, wenn sie mit der Erdrotation in Richtung Osten starten. Das liegt daran, dass sich aufgrund der Erdrotation ein Punkt auf dem Äquator mit 1.667 km/h am schnellsten „vorwärts“ bewegt. Pol nahe Startplätze, wie der schwedische sind dagegen vor allem für Satellitenstarts in polare Umlaufbahnen geeignet. Von dort aus kann die gesamte Erde beobachtet werden und so zum Beispiel gut Daten für Wettervorhersagen gesammelt werden.
Artemis 1
Nachdem der Start des NASA/ESA-Mondraumschiffes im September dreimal verschoben werden musste, wird nun Mitte November ein vierter Anlauf genommen. Am 14. November öffnet sich das nächste Startfenster zum Mond. Dann soll ab 18.07 Uhr (MEZ) die Trägerrakete SLS von Cape Canaveral in Florida abheben. Wie auf den 12 Etappen im Bild zu sehen, geht es um verschiedenste Manöver zur Vorbereitung bemannter Missionen in den nächsten Jahren: 1- Start, 2- Eintritt in die Erdumlaufbahn, 3- Abtrennung, 4- Freisetzen von Satelliten, 5- Hinflug, 6 bis 8- testen spezieller Mondumlaufbahnen, 9- Rückflug, 0- Servicemodul- Abtrennung, 11- Wiedereintritt in die Erdatmosphäre, 12- Landung im Pazifik. Wichtig ist, dass endlich wieder mit dem Servicemodul der ESA Europa dabei ist. Aufgrund der unterschiedlichsten politischen Blockaden drohte Europa den Anschluss an die internationale Raumfahrt zu verlieren.
ISS - Internationale Raumstation
Trotz zahlreicher Ankündigungen zu einem baldigen Rückzug, will sich Russland nun wohl doch bis mindestens 2028 an der ISS beteiligen. "Wir halten es für möglich, die Nutzung der ISS in Minimalkonfiguration bis zum Aufbau einer russischen Raumstation fortzusetzen, das heißt bis 2028", sagte vorige Woche Russlands Industrieminister Denis Manturow. Er begründete das neue Ausscheidungsdatum damit, dass Russland so die Stetigkeit vor allem des eigenen bemannten Raumfahrtprogramms absichern möchte. Erste Teile für eine russische Raumstation könnten dann ab 2028 in die Erdumlaufbahn geschickt werden. Die Station soll aus sechs Modulen bestehen, die in mehreren Etappen in Betrieb genommen werden.
Chinesische Raumfahrt
China hat nun das letzte Modul an seine Raumstation CSS (Chinese Space Station) angedockt. Damit steht eine wichtige Etappe im chinesischen Raumfahrtprogramm kurz vor dem Abschluss. Das neue Modul ist mit Forschungsausrüstung ausgestattet, mit der unter anderem die Schwerelosigkeit untersucht und Experimente zur Strömungs- und Grundlagenphysik sowie zur Materialwissenschaft vorgenommen werden sollen. Mit an Bord ist zudem die erste „kalte Atomuhr“ für den Weltraum. Funktioniert sie, ist langfristig eine noch genauere Zeitmessung möglich. Seit Juni hält sich ein Team aus zwei Männern und einer Frau in der Raumstation auf. Zu ihnen sollen drei weitere Taikonauten stoßen, um die Raumstation bis Ende des Jahres fertig zu montieren. Geplant ist, die CSS mindestens zehn Jahre lang ständig besetzt zu halten. China sieht zwar keine internationale Zusammenarbeit für den Betrieb der Raumstation ist aber ausländischen Kooperationspartnern für wissenschaftliche Experimente gegenüber offen. Die Anmeldungen dafür laufen über das Büro für Weltraumangelegenheiten der Vereinten Nationen in Wien. Endgültig fertig gestellt wird der Gesamtkomplex allerdings erst Ende nächsten Jahres sein. Da soll noch das Weltraumteleskop XUNTIAN ( „Himmelswächter“ aber auch nur Chinese Space Station Telescope – CSST) dazu kommen. Es soll in deren Nähe der CSS um die Erde kreisen, um von dort aus gewartet werden zu können.